Neueinsteiger

1. Neueinsteigerinnen mit eigenen Booten

Korsar – Ist das was für mich?

Ein Bericht von Anna, Lisa, Nina, Nele,
Bildquelle: Jeanette Geithner, Schwerin

Wir möchten euch berichten, wie wir vom 420er zum Korsar gekommen sind.

Da standen wir: So langsam ist man für den 420er etwas zu alt und das steigende Crewgewicht sorgt für benötigte Windstärken jenseits der 5bft. Aber was nun? Gerade fertig mit der Schule, am Anfang des Studiums oder der Ausbildung. Irgendwo muss doch ein passender segelbarer Untersatz zu finden sein. Bestenfalls sollte es auch in den schmalen Geldbeutel passen und dabei trotzdem konkurrenzfähig sein. Nicht zu vergessen das benötigte Trapez, der Spinnaker und nette Mitsegler. Ja, das klingt schon irgendwie ein wenig nach Wunschtraum. Das dachten wir zumindest anfangs.

Bei näherer Betrachtung der vorhandenen Segelregatten in Nordrein-Westfalen stach uns der Korsar ins Auge. Von unserem Revier, dem Lippesee, sind über fünf Regatten im Jahr unter einer Fahrzeit von 2,5 Stunden zu erreichen. Wer gerne auf größeren Revieren segeln möchte, kann auf die Ostsee oder den Gardasee zurückgreifen. Auf den ersten Blick also eine Jolle, bei der eine genauere Untersuchung lohnt.

Auch auf den zweiten Blick klingt die technische Beschreibung sehr vielversprechend. 15qm Segelfläche am Wind, ein Spinnaker mit Spischleuder und -trompete, Trapez, einem Klavier für den Trimm und was das Seglerherz sonst noch so begehrt.

Bleibt der dritte Punkt. Kann man das Boot denn auch bezahlen? Der Markt für Gebrauchtschiffe ist eher klein. Die meisten Angebote sind auch schon recht alte Korsare. Die Boote sind ja so alt wie man selber. Ist das denn noch konkurrenzfähig?

Bei uns lief es folgendermaßen: Die Ersten haben sich getraut und in ein Schätzchen von 1990 investiert. Auf der boot Düsseldorf haben wir uns mal vorsichtig bei der Klassenvereinigung vorgestellt. Dort wurden wir super nett empfangen. Ein Probetraining wurde vereinbart und auch die anderen interessierten Segler durften mit Korsaren von den KV-Mitgliedern teilnehmen. Alle waren infiziert.

Spätestens nach der ersten Regatta, war der Virus perfekt. Das alte Schätzchen erwies sich als nicht langsamer als die anderen Regattajollen. Zumindest lag es nicht am Alter des Schiffes, vielleicht eher an den Tauchgängen der Crew ;-). Die Leistungsdichte ist wirklich hoch. Auf dem Wasser wird ehrgeizig gesegelt und dem anderen kein Meter geschenkt. An Land geben die Konkurrenten vom Wasser Tipps: Wie man seine Segeleinstellung verbessern kann, den Bootstrimm der Windstärke anpasst oder man bekommt einen über den Deckel, warum man bei dem Überholmanöver nicht richtig verteidigt und den Platz zu leicht weggegeben hat.

Nach dem Abendessen geht es in den zweiten Teil der Veranstaltung über. Dabei wird abhängig von den lokalen Traditionen entweder ein Kickerturnier organisiert, das Tanzbein geschwungen oder einfach gemütlich über das gemeinsame Hobby philosophiert.

Bleibt die eigentliche Frage: Ist der Korsar jetzt was für mich? Der Grundriss des Schiffes mag aus den 60igern sein. Doch die Idee einer spritzigen, auch für herausfordernde Binnenreviere geeigneten Jolle, ist auch heute noch top aktuell. Es lockt ein tolles Segelschiff mit einer super Gemeinschaft in der Klasse, vielen Regatten und Startfeldern von bis zu 70 Booten auf der Deutschen Meisterschaft. Zusätzlich gibt es tolle Reviere in Polen, Italien und Österreich. Für uns war es die beste Bootswahl überhaupt. Wir würden uns immer wieder so entscheiden.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust bekommen. Meldet euch doch auf der Homepage oder über Facebook.

Wenn ihr Interesse am Umstieg habt, gibt es mit dem Klassenclown einen top aktuellen, konkurrenzfähigen Korsar, den Regattasegler gerne für einzelne Regatten zum Schnuppern ausleihen können.

Wir freuen uns auf neue, begeisterte Segler bei uns in der Korsarklasse. Schaut doch einfach mal vorbei!

Anna, Lisa, Nina, Nele

2. Erfahrungen mit dem Klassenclown

IDM 2016 am Ammersee

Ein Bericht von Maile und Leonie
Bildquelle: Brigitte Schlindwein

Hallo! Wir sind Leonie Kistner und Maike Schlindwein vom SCGN und segeln schon seit mehreren Jahren 420er. Völlig angesteckt von der Begeisterung der Korsarsegler bei uns im Verein, packte uns die Lust diese Bootsklasse auch einmal auszuprobieren. „Altersbedingt“ können wir auch nicht mehr an der immer sehr beliebten LJM mitmachen und so suchten wir nach einer neuen Herausforderung.

Zwei Monate vorher hatten wir noch aus Spaß gesagt, lass uns doch die IDM mitsegeln. Aus diesem eher witzig gemeinten Kommentar wurde sehr schnell ein konkreter Plan!

Wir schrieben Dierk Conrad an und erkundigten uns nach dem Klassenclown. Die Übergabe des Klassenclowns an uns verlief reibungslos, alle nötigen Papiere, Ordner mit Anleitungen waren dabei. Zum Glück hatten wir sehr nette und hilfsbereite Korsarsegler, die uns beim ersten Aufbau mit Rat und Tat zur Seite standen.

Nachdem wir uns vom ersten Schock der vielen Schoten in diesem Boot erholt hatten, lernten wir erstaunlich schnell, wozu diese da sind und wann man sie wie verändern sollte. Unsere Segelerfahrung und viele hilfsbereite Korsarsegler haben einiges erleichtert.

So übernahmen wir ein schönes Boot in Topzustand und trainierten das erste Mal zusammen auf einem Korsar - 3 Tage vor der Meisterschaft. Das war etwas gewagt, aber unser Ziel war es, nicht Letzte zu werden.  Wir fuhren also voller Vorfreude und Segellust an den Ammersee zum Augsburger Segler-Club e.V.

Die Vermessung am ersten Tag der Deutschen verlief ohne Probleme, da der Klassenclown in einem sehr guten Zustand war und ist. Uns fiel es sogar schwer zwei Satz Segel auszuwählen. Geschafft – fertig – los!

Kaputt und etwas enttäuscht erreichten wir am ersten Segeltag wieder den Hafen. Wir waren Letzter... Aber noch hatten wir ja drei Segeltage vor uns.

So starteten wir voller Zuversicht und dem Glauben an uns selbst in den nächsten Wettfahrttag. Der wenige Wind kam uns sehr entgegen und auch mit dem Klassenclown hatten wir uns inzwischen angefreundet. So erkämpften wir uns in dem starken Feld einen guten 59. Platz. Immerhin acht Plätze besser als am Tag zuvor.

Die Segelfeierlichkeiten und die gute Stimmung ließen uns jeden Abend später ins Bett gehen. Dummerweise wollte der Wind nur morgens wehen und so wurde die Startbereitschaft täglich vorverlegt, so dass wir am Samstag morgen um 7.30 zum Auslaufen bereit sein mussten.

Wir nutzen die noch vorherrschende Müdigkeit der gesamten Korsarsegler für uns und schafften es auf den 27. Platz. Das war ein super Start in den Tag. So langsam hatten wir uns an die Größe und das Handling des Korsars gewöhnt. Auch unser leichtes Gewicht konnten wir für uns einsetzen und segelten so die letzten zwei Wettfahrten im Mittelfeld mit.

Wir wurden von vielen neugierigen Seglern angesprochen und so fühlten wir uns gleich angenommen und gut aufgehoben in der großen herzlichen Korsarenfamilie. Auch das Segeln in einem doch altersmäßig sehr unterschiedlichen Feld hat super viel Spaß gemacht. Toll fanden wir es auch, dass junge und alte Segler sich auf einer Ebene begegnet sind und alle das gleiche Ziel hatten: eine harmonische, segelreiche und unvergessliche Deutsche Meisterschaft zu haben.

Alles in allem haben wir uns bei der IDM sehr wohl gefühlt und haben die nächste Deutsche schon fest in unserer Jahresplanung berücksichtigt. Danke für die Möglichkeit der KV, interessierten Seglerinnen und Seglern ein so tolles Boot wie den Klassenclown zur Verfügung zu stellen.

Danke an alle lieben Mitsegler, die uns so herzlich aufgenommen und integriert haben.

Wir freuen uns auf die nächste Saison und hoffen auf neue Klassenclown-Neulinge.

Leonie Kistner und Maike Schlindwein

Wir in Paderborn

Ein Bericht von Sarah und Johannes
Bildquelle: Über Sarah

Die vier Korsarteams aus Paderborn haben ganze Arbeit geleistet und im Oktober 22 Korsare zu deren erstem Goeken-Backen-Cup an den Lippesee gelockt. Das fünfte Team aus Paderborn waren wir: Johannes, (bislang) Contender-Segler, und Sarah, frisch gebackene Paderbornerin und heranwachsende Vorschoterin.

Da wir zu dem Zeitpunkt leider noch keinen Korsar besaßen, aber unbedingt mitsegeln wollten, haben wir bei der Klassenvereinigung angefragt, ob wir den „Klassenclown“ segeln dürfen. Und siehe da, er war noch nicht an ein anderes Team vergeben und so konnten wir ihn uns auf der Rückreise von einer Asso-Regatta am Chiemsee abholen.

Beim Training vor der Regatta haben wir schnell festgestellt, in welch einem tollen Zustand das Boot ist! Es ist nicht nur gut gepflegt, sondern scheint auch noch einen schier unerschöpflichen Segelvorrat zu haben.

An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an die Klassenvereinigung für die Bereitstellung dieses toll ausgestatteten und gepflegten Korsars!

Johannes hat sich jetzt sogar zusammen mit Rike einen Korsar gekauft und steigt in die Klassenvereinigung ein. Über den Winter wird die salzwassererfahrene Jolle Mallorcas für die nächste Saison in Süßwasserrevieren fit gemacht, um im nächsten Jahr die erste Regatta im eigenen Boot bestreiten zu können.

Wir hoffen, ihr kommt alle gut durch den Winter und wir sehen uns im nächsten Jahr auf dem Wasser!

Bis dahin: Mast und Schotbruch

Sarah Biskupek, Johannes Hillemeyer und Rike 

Der Klassenclown am Alpsee

Ein Bericht von Philipp
Bildquelle: SCAI


Der Klassenclown kam dieses Jahr zur Kuhschelle an den Alpsee, weil sich mit Nico Schwichten von der SVM als Vorschoter und mit Felix Frey vom SCAI als Steuermann spontan eine Mannschaft zusammengefunden hat, die unser Einsteigerschiff als Ersatz für die kurzfristig verhinderte Mannschaft von Maike Schlindwein übernehmen konnte.

Als nächstes hatte sich der David Ebenhoch (SCAI) als Steuermann für den Störtebeker-Preis in Ammerland um den Klassenclown beworben. Die Regattateilnahme schenkte er seiner Schwester Johanna zum Geburtstag. Jetzt ist nicht nur er, sondern auch sie mit dem Korsar-Virus infiziert.

Zwar war ursprünglich geplant, dass der Klassenclown eventuell auch am Gardasee und später in Steinhude hätte gesegelt werden sollen, aber beides hat sich leider - oder (für uns) zum Glück - zerschlagen, so dass der Klassenclown den ganzen Sommer über am schönen Alpsee liegen durfte. David und Johanna haben ihn quasi „adoptiert“ und haben viel mit ihm trainiert.

Abschied nehmen mussten wir dann am Brombachsee, von wo aus der Klassenclown dank der tollen Organisation von Dierk Conrad und der vorübergehenden Unterstellmöglichkeit bei Thorsten Schieback den Weg ins Winterlager angetreten hat.

Wir freuen uns schon alle sehr darauf, den Klassenclown und möglichst viele von Euch bei uns im SCAI und am Alpsee begrüßen zu können!

Euer Philipp Kyewski

Kuhschellenregatta auf dem Klassenclown

Ein Bericht von Felix

Ein paar Tage vor der Regatta hab ich die Nachricht bekommen, ob ich nicht als Steuermann auf dem Klassenclown einspringen würde.

Ich bin zuvor noch nie Korsar gesegelt, sondern bin frisch vom Optimist auf den Laser umgestiegen, und war so recht aufgeregt.

Auch meinen Vorschoter kannte ich nicht. Er, als erfahrener Korsarsegler, hat mich schnell eingewiesen, soweit, dass wir immerhin teilnehmen konnten, von beherrschen konnte längst nicht die Rede sein...

Die Windverhältnisse waren gemischt, später eher viel Wind (3-4). Trotzdem haben wir an allen Wettfahrten teilgenommen und sind auch nicht als Letzter nach Hause gefahren.

Vielen Dank an die Klassenvereinigung der Korsare, die eine solche Chance für die Jugend und Quereinsteiger anbietet.

Felix Frey SCAI

Die “Jungen Wilden aus dem Süden“ oder: Teenies machen mobil!!!

Ein Bericht von Birgit
Bildquellen: Thorsten Hedfeld, Reiner Birkholz

Habt ihr Euch bei den letzten Regatten  auch schon über die wundersamen Namenszusammenstellungen auf den Melde- und Ergebnislisten gewundert???

Zum Beispiel: Sippel/Schwab, Sippel/Müller-Faßbender, Klingenhagen/Huber, Klug/Huber, Wolf/Klug, Schlindwein/Göbel, Kistner/Schlindwein, Havranek/Redtenbacher oder auch Heilingbrunner/Heilingbrunner gleich zwei Mal???

Kennt man irgendwie alle, aber die Vornamen passen nicht so recht…und manchmal auch die Platzierungen ;-))).

Ja, die Teenies, die schon ab und zu bei Eltern mitgeschippert sind, haben gemerkt, dass es doch viel cooler und lustiger wäre, wenn man sich in ähnlicher Altersklasse bewegt und wenn das dann auch noch mehrere tun.

Gesagt, getan. Seit einiger Zeit  gibt es eine ganze Menge, die versuchen, Ihren Eltern die Plätze streitig zu machen. Es gibt inzwischen einen gut gefüllten Pool von „abgelegten Regattaschiffen“ der Eltern, die die Jugend unter sich aufteilt.

Es soll auch Fälle geben, in denen sich die Eltern extra neue Schiffe angeschafft haben, damit die motivierten Kids Korsar segeln können   (läuft das dann eigentlich unter Jugend- oder Seniorenförderung???)

Auf der IDM 2016 am Ammersee haben „wir Alten“ uns richtig gefreut, was für einen großen „Jugendtisch“ es jeden Abend gab und wie toll die Stimmung unter allen war. Egal ob an der Startlinie, nach dem Segeln an der Slackline oder nachts beim Tanzen und an der Bar: überall waren sie mit ihrer Truppe gut gelaunt vertreten und haben unsere Klasse wirklich bereichert.

Dass es seitens der stolzen Eltern Starthilfe gibt, ist ja klar, aber noch viel besser ist, dass so viele Andere, die schon ein bisschen „größer“ sind (z.B. Winkels, Wessels, Nina, Nele, Alexander, Nils und viele andere) auch immer Tipps und Tricks für die Neulinge parat haben; egal ob es ums Boot, die Taktik oder die Verweildauer an der Bar geht… ;o)))

Es wäre toll, wenn die jungen Teams den Korsar, sowie ihre neuen Freunde und Gegner, in ihr Herz geschlossen haben und auch dieses Jahr wieder zahlreich auf den Regatten erscheinen.

Wir freuen uns auf Euch!!!

Birgit Schwab, GER 3806